2019 – ein verrücktes Jahr.
Die letzten Jahre hatten wir als Doppelspitze erfolgreich ein Unternehmen aufgebaut. Mit dem Thema “Agile Transformation” waren wir offensichtlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ein Rausch der Kundengewinnung, Teamerweiterung und Jonglieren mit immer größeren Zahlen. Das Dopamin zündet und man ist ein klein wenig wie im Rausch. Eine spannende Erfahrung! U.a. aber auch, was maximale Freiheit im Team (Finanzen, Zeitgestaltung, Weiterbildung, Rollen uvm.) für ungewollten und selbstgemachten Druck auslösen kann. Auch wenn der Erfolg etwas anderes erzählte, merkte ich dennoch: Das ist es nicht!
Ich war also als Unternehmerin an dem Punkt angekommen, mich entscheiden zu müssen, die Geschichte einfach so weiter zu schreiben oder radikal einen anderen Weg zu gehen.
Keine leichte Entscheidung. Ich weiß nicht, wie viele Nächte ich in dieser Zeit wach lag, von rechts nach links rollte, die Decke durch die Finsternis hindurch anstarrte. Gebeutelt von einem bunten Cocktail aus Existenzangst, Katastrophenszenarien und Glaubenssätzen, die mir sagten: “Du musst durchhalten” und “Dein Bauchgefühl spinnt, bleib rational! …und damit professionell”. Aber da war auch eine zuerst ganz leise, aber unaufhörlich säuselnde Stimme, der ich mehr und mehr anfing Gehör zu schenken. Die Entscheidung kam nicht über Nacht. Und die Umsetzung noch viel weniger. Aber sie kam – und dann mit einem Ruck.
Frühjahr 2019:
Ich nehme mir eine Auszeit vom Hamsterrad, der Buyout katapultiert mich in eine ungeahnte Freiheit, die Reise beginnt. Ja, zum einen wirklich physisch im Außen, aber viel wichtiger: Es ist der Beginn einer Reise in mich selbst, zu mir selbst.
Die Abenteuer, die ich in dieser Zeit auf dem Landweg Richtung Asien erlebe, habe ich in einem Blog festgehalten. Wen es interessiert, hier geht’s lang:
Ja, es waren viele Abenteuer dabei. Das größte Abenteuer war und ist immer noch, mich selbst noch besser kennenzulernen und vor allem meine Intuition wiederzuentdecken und ihr zu vertrauen. Und damit entsteht vor meinem inneren Auge die Version von meinem Leben, wie ich es führen möchte. Die Vision erzählt aber auch davon, wie ich beitragen und andere inspirieren möchte, eine Welt mitzugestalten, in der wir bewusster und damit mit Sicherheit auch erfüllter und nachhaltiger leben können.
Das bringt mich zurück zu dem Thema, für das ich schon vor Jahren angetreten bin und immer noch brenne: Unternehmen gestalten!
Heute aber auf eine ganz andere Art und Weise, mit einem stärkeren, nachhaltigeren Ansatz, mit einem viel größeren Wirkhebel.
Unternehmen merken nicht erst seit gestern, dass so einiges im Management, was noch vor ein paar Jahren super erfolgreich war, heute nicht mehr so richtig passen will. In der nächsten Woche kommt dazu auch ein gesonderter Artikel. Thema: Taylor-Wanne. Einfach kurz abonnieren, dann landet dieser sicher in Deiner Inbox.
Oftmals merken die Teams, die Mitarbeitenden viel früher als das Management selbst, wenn es nicht rund läuft. Und das liegt in der Natur der Sache. Denn die Veränderungen am Markt werden dort spürbar, wo an der Wertschöpfung gearbeitet wird. Oft ist das Management davon zu weit entfernt. Die Herausforderungen werden dort meist erst spürbar, wenn die Fluktuation an Mitarbeitenden steigt, es schwierig wird, Fachpersonal anzuwerben, oder es unmöglich scheint, Innovationen auf den Markt zu bringen.
Dann werden Projekte ausgerufen oder der Ruf nach agilen Methoden und Arbeitsweisen mit cross-funktionalen Teams wird lauter. Klug, wenn man dann die Schuld nicht bei den Marktbedingungen sucht, sondern anfängt, sich passend aufzustellen.
Wenn mich die vielen Jahre der Transformationsbegleitung von Unternehmen allerdings eins gelehrt haben: Der Erfolg einer Veränderung in einem Unternehmen stellt sich direkt proportional zur Bereitschaft der persönlichen Veränderung der Person an der Spitze einer Organisation ein. Einfacher ausgedrückt: Wenn ich als Führungsperson nicht bereit bin, mich zu verändern, wird sich auch in meinem Team, in meinem Unternehmen nichts verändern. Ganz egal, welche Strategien und Strukturen ich am Reißbrett skizziere und in die Organisation postuliere.
Und hier sitze ich nun – am 3. Juni 2024 – und gehe wieder einmal offtrack.
Betrete Neuland, indem ich einen Substack errichte und diesen ersten Artikel hier schreibe. Nicht so richtig wissend, wohin mich diese Reise in die Sichtbarkeit der Online-Welt führen wird. Nur das Ziel habe ich klar vor Augen: Menschen, Unternehmer*innen, Führungspersönlichkeiten inspirieren zu wollen, ihren eigenen Weg ganz bewusst zu gestalten und zu gehen. Die Autobahn der Managementmethoden aus dem Industriezeitalter zu verlassen und neue, wertvolle Wege zu gehen – offtrack zu gehen.
Und ich meine gerade die großen Corporates, wie ich sie die letzten zwei Jahrzehnte begleiten durfte, die den Schmerz besonders stark spüren. Oder sollte ich sagen, deren Teams den Schmerz besonders stark spüren?!
Lasst uns gemeinsam losgehen und Unternehmen gestalten, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen, die Potenziale entfalten, Ineffizienzen schonungslos eliminieren und allem voran wieder lernen, uns selbst zu führen. Denn ich bin so tief davon überzeugt, dass es nur so gelingen wird, auch in Zukunft erfolgreich zu sein und gleichzeitig nachhaltig am Markt zu agieren.
In diesem Sinne: Willkommen auf meinem Substack
Willkommen mitten im Thema rund um dynamikrobuste Unternehmensführung – ein Raum für neue, vielleicht sogar weltverändernde Entscheidungen.
Schön, dass Du da bist! Du bist hier genau richtig, wenn Du Lust hast, Themen neu zu denken und einen Unterschied zu machen, Dich gemeinsam mit anderen weiterzuentwickeln und Zukunft aktiv zu gestalten.
Was Du hier nicht finden wirst: konkrete Handlungsanweisungen und Schablonen. Denn so funktioniert Unternehmensführung heute nicht mehr.
Auf meinem Substack wird es folgende Kategorien geben:
1. Denkwerkzeuge: Dort stelle ich Modelle, Prinzipien und Werkzeuge vor, die vor allem eins können: zum Denken anregen.
2. Laut gedacht! mit unterschiedlichen Themen und Gedanken rund um Unternehmensführung und Selbstführung.
3. Zitate – kleine Input-Happen für zwischendurch.
4. Book Club: Einblicke in und Erkenntnisse aus spannenden und inspirierenden Büchern.
… und ich hoffe auf jede Menge Austausch mit Gleichgesinnten und Andersdenkenden!
Ich bin mir sicher, dass sich das im Laufe der Zeit verändern wird und wir die Themen gemeinsam weiterentwickeln werden. Ich freue mich, dass Du mich auf diesem Abenteuer begleitest.
Cheers * Simone
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